Der legendäre Höveler Lumpenball

Kaum einer wohnt in der Region, der nicht den Höveler Lumpenball kennt. Nach alter Überlieferung wird dieser bereits seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts gefeiert. In den früheren Jahren, bevor die Schützenhalle errichtet worden ist, wurde dieser Abend auf Feldmanns Saal gefeiert.
Bis in die neunziger Jahre hinein wurde am Abend des Veilchendienstags noch einmal ausgiebig gefeiert und getanzt. Da in Hövel aber auf Zucht und Ordnung geachtet wurde, war die Feier in den Anfängen pünktlich um 24:00 Uhr beendet. Die Musik hörte auf zu spielen und es wurden keine alkoholischen Getränke mehr ausgegeben. Denn es war ja nun Aschermittwoch und damit hatte die Fastenzeit begonnen.

Den Höhepunkt an Besucherzahlen erlebte der Lumpenball in den siebziger und Anfang der achtziger Jahre, da er rundherum DER Abschluss der Karnevalssession war. In den neunziger Jahren sanken die Besucherzahlen allerdings stetig, da zum einen kaum noch einer bereit war, wegen des Lumpenballs am Aschermittwoch Urlaub zu nehmen und zum anderen gab es auch immer mehr Karnevalsveranstaltungen.
Bis zu dieser Zeit hatte der Elferrat noch einen Auftritt auf dem Lumpenball und sang einige Lieder aus dem aktuellen Programm. Dem Zeitgeist folgend, fand dieser Punkt aber immer weniger Interesse und letztendlich wurde der Programmpunkt aufgegeben.

Um dem Lumpenball wieder neuen Schwung zu geben, entschloss man sich in den Reihen der Schützenbruderschaft, den Lumpenball nicht mehr dienstags sondern freitags zu feiern. Dadurch konnten die Besucherzahlen wieder gesteigert werden und halten sich seitdem mit gewissen jährlichen Schwankungen.
Einige wurde der Lumpenball zur "All inclusive"-Fete. In der Zeit galt, einmal Eintritt zahlen und alle Getränke sind inklusive. Dazu gehörte natürlich auch eine gut sortierte Cocktailbar. In der Anfangszeit dieses "neuen" Lumpenballs haben es sich einige fleißige Helfer nicht nehmen lassen, immer eine besondere Cocktailbar zu bauen. So entstand beispielsweise in der kleinen Halle ein Piratenschiff. Nch der Corona-Zeit ist man auf das Bezahlen mit Wertmarken umgestiegen, um auch den Gästen, die nicht so viel Durst mitgebracht haben, einen bunten Abend bescheren zu können.